Alle Facetten des Triathlonsports erlebten Martina Funke, Hans-Jochim Strehlau, Danny Clemens und Gunter Beinhoff vom SV Altencelle im Allgäu auf Deutschlands schwerster Mitteldistanz über die Streckenlängen von 2 km Schwimmen, 92 km Radfahren und 22 km Laufen. Zum Saisonhöhepunkt nahmen sie unter mehr als 500 Teilnehmern an einem Wettkampf teil, der vor allem durch seine äußerst anspruchsvolle Radstrecke berühmt und berüchtigt ist.

Nur begrenzte Aufnahmefähigkeit für das fantastische Panorama bei herrlichem Sommerwetter rund um den Immenstädter Großen Alpsee hatten die vier Altenceller Ausdauersportler. Zu groß war die Anspannung vor dem Start zum Schwimmen, das bei angenehmer Wassertemperatur den Auftakt zu einem langen Wettkampftag bildete. Doch hier läuft alles nach Plan. Danny Clemens kommt mit einer Zeit von nur knapp über 30 Minuten mit der Männerspitze aus dem Wasser. Hans-Joachim Strehlau und Gunter Beinhoff folgen im dichten Mittelfeld und Martina Funke, die mit dem Frauenfeld schon 35 Minuten eher auf den einmal zu durchschwimmenden 2000 Meter langen Dreieckskurs geschickt worden war, schwimmt sogar eine persönliche Bestzeit.

Die ganze Härte des Radparcours, der unter Insidern sogar als schwerste Triathlonradstrecke Europas gilt, bekommen die Teilnehmer schon nach knapp 2 Kilometern zu spüren. Die 600 Meter lange 18 Prozent-Steigung

des Kalvarienbergs lässt Herz und Oberschenkel fast explodieren. Doch auch danach wird es nur kurzfristig leichter. Ähnlich brutale und längere Anstiege, die nur auf dem kleinsten Ritzel im Wiegetritt zu bewältigen sind, folgen immer wieder. Insgesamt müssen auf der zweimal zu durchfahrenden 46 Kilometer langen Runde 1200 Höhenmeter überwunden werden. Großartig ist die Unterstützung der zahlreichen Zuschauer an der Strecke, die die Teilnehmer lautstark und mit viel Kuhglockengeläut nach vorne peitschen.

Aber Hans-Joachim Strehlau und Danny Clemens haben Probleme. Der nötige Druck in den Beinen fehlt, beide verlieren viele Plätze. Doch überraschender Weise wendet sich bei Hans-Joachim Strehlau das Blatt. Nach 30 Kilometern kehrt die Kraft zurück. „Ich weiß nicht was da passiert ist, erst ging gar nichts und von da an lief es hervorragend." Eine ausgezeichnete Radleistung liefert Martina Funke ab. Bravourös kämpft sie sich die Steigungen hoch und stürzt sich mit vollem Risiko in die steilen und zum Teil sehr gefährlichen Abfahrten. Den internen Altenceller Geschwindigkeitsrekord stellt jedoch Gunter Beinhoff auf, der bergab sage und schreibe 81 km/h erreicht.

Mit deutlichem Abstand vor Danny Clemens geht Hans-Joachim Strehlau nach einer Radzeit von 3:14 Stunden als erster Altenceller auf die 22 Kilometer lange Laufstrecke. Dreimal ist jetzt eine Wendepunktstrecke durch die Immenstädter City zu durchlaufen. Spätestens jetzt muss der mit großer Euphorie ins Rennen gegangene Danny Clemens erkennen, dass heute einfach nicht sein Tag ist. Enttäuscht muss er nach 5 Laufkilometern aufgeben. Martina Funke, die die erste Laufrunde trotz mittlerweile 30 Grad Hitze und extrem hoher Luftfeuchtigkeit mit erstaunlich hohem Tempo absolviert hat, wird jetzt leider bedingt durch Rückenschmerzen zu Gehpausen gezwungen. Ebenso wird Gunter Beinhoff nach gutem Laufbeginn durch Magenprobleme gebremst. Gedanken an Aufgabe werden jedoch verworfen.

Nach 5:44:29 Stunden erreicht Hans-Jochim Strehlau das Ziel im gut gefüllten Immenstädter Stadion. Mit der Laufzeit von 1:53 Stunden kann er noch mehr als 30 Plätze aufholen, was letztendlich Platz 120 im ursprünglich 450 Teilnehmer starkem Männerfeld bedeutet. Gunter Beinhoff finisht in 6:25:23 Stunden auf Platz 265. Martina Funke erreicht nach großem Kampf das ersehnte Ziel in 6:25:41 Stunden, was den 30. Platz in der Frauengesamtwertung und Platz 4 in der AK TW 40 bedeutete. Mehr als 100 Starter erreichen das Ziel nicht.
J. Strehlau
21.07.04

Gunter Beinhoff
Martina Funke
Hans-Joachim Strehlau